UN-Sicherheitsrat unterstützt zweite Amtszeit von Guterres als Generalsekretär

António Guterres - Bild: UN Photo / Violaine Martin
António Guterres - Bild: UN Photo / Violaine Martin

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich hinter die Bewerbung von UN-Generalsekretär António Guterres für eine zweite fünfjährige Amtszeit gestellt. In einer kurzen Sitzung hinter verschlossenen Türen sprachen sich die Ratsmitglieder am Dienstag einstimmig für eine entsprechende Empfehlung an die Vollversammlung aus, wie der estnische UN-Botschafter Sven Jürgenson mitteilte. Damit dürfte die Bestätigung durch die UN-Vollversammlung bald folgen.

Der ehemalige portugiesische Ministerpräsident ist seit Januar 2017 im Amt. In der Zeit war er vor allem damit beschäftigt, den Schaden durch die ständigen Angriffe des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auf die Vereinten Nationen so gut es ging zu begrenzen.

Doch seine Bilanz im Kampf gegen die Krisen weltweit fällt mager aus: Bei Konflikten wie in Syrien, im Jemen oder Mali blieben die UN als Vermittler weitgehend machtlos. Menschenrechtsaktivisten werfen dem früheren UN-Flüchtlingskommissar zudem vor, sich nicht genügend für die Menschenrechte eingesetzt zu haben.

Der unter ständigem Druck der Großmächte stehende 72-Jährige versichert hingegen, hinter den Kulissen hart an politischen Lösungen für die vielen Krisenthemen zu arbeiten. „Manchmal muss man diskret vorgehen, um Gesprächskanäle zwischen den Parteien aufzubauen“, sagte er Anfang Mai. Und diese seien einfach „unerlässlich, um bei Konfrontationen das Schlimmste zu vermeiden und zu versuchen, Lösungen zu finden“.

Da er kein großes Druckmittel gegen die Großmächte und ihre Stellvertreterkriege hat, konzentrierte sich Guterres in jüngster Zeit in der Öffentlichkeit auf Themen wie den Klimawandel und die mangelnde internationale Solidarität im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

„Wir müssen ihm dankbar sein, dass die Vereinten Nationen unter Trump nicht in die Brüche gingen“, sagte ein UN-Diplomat. „Das reicht nicht – aber der Rest wird jetzt seine Aufgabe in den kommenden fünf Jahren sein“.

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