In Moskau ist am Samstag ein neuer Höchststand der Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. 9120 Infektionen binnen 24 Stunden wurden nach Regierungsangaben aus der russischen Hauptstadt gemeldet. Dies sind dreimal so viele wie vor zwei Wochen. Hinter dem Anstieg, der die Moskauer Krankenhäuser zu überlasten droht, steckt die hochansteckende Delta-Variante des Virus. Die stellvertretende Bürgermeisterin Anastasia Rakowa kündigte einen Ausbau der Zahl der Krankenhausbetten von 17.000 auf 24.000 in den nächsten zwei Wochen an.
Russland ist derzeit eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Die Ansteckungszahlen steigen landesweit und besonders in den Metropolen Moskau und St. Petersburg. Mehr als die Hälfte der landesweit gemeldeten Neuinfektionen entfiel am Samstag auf die Hauptstadt. Insgesamt infizierten sich seit Pandemiebeginn im ganzen Land 5,3 Millionen Menschen – dies ist einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP zufolge die sechsthöchste Rate weltweit.
Große Teile der russischen Bevölkerung stehen einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. Seit Dezember sind der Website Gogow zufolge, die die Impfrate erfasst, nur 19,4 Millionen der rund 146 Millionen Einwohner mindestens einmal geimpft worden. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage gaben 60 Prozent der Russinnen und Russen an, sich nicht impfen lassen zu wollen.