Deutschlands Bäcker haben im Corona-Jahr erstmals seit Jahren weniger verkauft: Der Umsatz sank von 15,2 Milliarden Euro 2019 auf 14,45 Milliarden Euro 2020, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks am Dienstag mitteilte. Der Durchschnittsumsatz pro Betrieb ging damit um 32.000 Euro zurück. Damit sei das Bäckerhandwerk aber im Vergleich zu anderen Branchen – auch dank der Wirtschaftshilfen der Regierung – „insgesamt mit einem blauen Auge davongekommen“.
Weniger verkauften die Bäckerinnen und Bäcker vor allem in den in der Corona-Pandemie geschlossenen Cafés. Filialen an Bahnhöfen und Flughäfen hatten deutlich weniger Kundinnen und Kunden. In wohnortnahen Gebieten dagegen florierte der Brot- und Backwarenverkauf. „Vor allem der große Zuspruch der Verbraucherinnen und Verbraucher, gerade in Krisenzeiten ihrem lokalen Innungsbäcker die Treue zu halten, hat vielen Betrieben geholfen“, erklärte Bäckerpräsident Michael Wippler.
Auch im Coronajahr 2020 setzte sich der Strukturwandel der Branche fort: Die Zahl der Betriebe ging gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf knapp 10.200 zurück. Allerdings: Insgesamt 420 Betriebe trugen sich auch neu in die Handwerksrolle ein, wie der Verband betonte. Vor allem in den urbanen Ballungsräumen wagten sich viele junge Bäckermeister mit innovativen Geschäftskonzepten in die Selbstständigkeit. „Handwerklich hergestellte Brot- und Backwaren liegen voll im Trend.“