EU-Gipfel vereinbart abgestimmtes Vorgehen bei Virus-Varianten

Europäische Union
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Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen besser abgestimmt gegen die Verbreitung von Varianten des Corona-Virus vorgehen. Das Auftreten mutierter Viren erfordere, „wachsam und koordiniert“ zu handeln, heißt es in den am Donnerstag verabschiedeten Schlussfolgerungen des Gipfels. Trotz der „allgemeinen Verbesserung der epidemiologischen Lage“ müssten deshalb die Bemühungen bei den Impfungen fortgesetzt werden.

„Die Delta-Variante macht uns natürlich Sorgen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Auftakt des Treffens. Sie wollte dafür werben, „dass wir noch koordinierter vorgehen, auch gerade bei der Einreise aus Virus-Variantengebieten“

Merkel hatte am Dienstag bedauert, dass es unterschiedliche Herangehensweisen der Mitgliedstaaten gibt. „Das schlägt zurück“, sagte sie und verwies auf die Situation in Portugal, die aus ihrer Sicht bei besserer Abstimmung vielleicht hätte vermieden werden können. Das Urlaubsland hatte britische Touristen ins Land gelassen, obwohl Großbritannien nicht auf einer EU-Liste mit Drittstaaten steht, für welche die Einreise wieder erlaubt ist.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte unterdessen, die EU habe ihre Lieferziele bei Impfstoffen im zweiten Quartal „sogar übertroffen“. Nun gelte es, „das Tempo der Impfkampagnen in den Mitgliedstaaten zu erhöhen“, schrieb sie auf Twitter.

Nach von ihr beim Gipfel vorgestellten Zahlen werden bis Ende der Woche 424 Millionen Impfdosen ausgeliefert und 346 Millionen verabreicht sein. Am Sonntag würden 220 Millionen EU-Bürger mindestens einmal geimpft sein. Dies entspreche 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Ziel der Kommission ist es bisher, bis Ende Juli 70 Prozent zu impfen.

Die Entwicklungsorganisation One kritisierte, dass der Gipfel keinen konkreten Plan verabschiedete, um die Impfstoffversorgung in armen Ländern insbesondere in Afrika sicherzustellen. „Um die Delta-Variante zu bremsen und den Menschen zu helfen, die am stärksten von Armut betroffen sind, muss die EU jetzt entschieden handeln und Impfdosen abgeben“, erklärte die Organisation. Zudem müsse der Patentschutz für Impfstoffe vorübergehend aufgehoben werden.

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