Der ehemalige CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat den Umgang in seiner Partei kritisiert. „Ich habe in der Bundeswehr die Kameradschaft erlebt, die ich mir in meiner Partei immer gewünscht habe – das muss man leider so kritisch sagen“, sagte der 46-Jährige dem Magazin „Stern“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch.
In der Politik verwendeten „sehr viele Menschen sehr viel Zeit darauf zu erklären, warum etwas nicht geht – diese Bedenkenträger finde ich schlimm“, sagte der frühere Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Die Möglichkeiten, die Einzelne hätten, seien begrenzt. „Jeder glaubt ja, er könne das System verbessern oder gar ändern – ich auch“, sagte er. Ein bisschen möge das stimmen, aber die Möglichkeiten seien endlich. „Das System ist stark, allein ändert man nichts.“
Für seinen Rückzug aus der Politik habe er einen Preis gezahlt. Es sei wichtig zu lernen, auf sich achtzugeben. Tauber beklagte, eine „selbstzerstörerische Disziplin“ in einer „toxischen Umgebung“ gelebt zu haben, die gegen Ende seiner Amtszeit als CDU-Generalsekretär 2017 zusammengebrochen sei.
Wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung habe er den Notarzt rufen müssen. Damals sei klar gewesen, dass er seine Parteifunktion abgeben werde. Aber ihm sei auch klar gewesen, dass er den Job „bis zur letzten Minute ordentlich machen“ müsse. „Das war gelernt – durchhalten, egal, was es kostet“, sagte Tauber.
Tauber war von Ende 2013 bis Anfang 2018 CDU-Generalsekretär. In den letzten Monaten dieser Amtszeit war er schwer erkrankt. Im März 2018 wechselte er als Parlamentarischer Staatssekretär ins Bundesverteidigungsministerium. Im April 2021 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt aus.