ETFs (kurz für Exchange Traded Funds) stehen seit einigen Jahren bei deutschen Privatanlegern sehr hoch im Kurs und das aus gutem Grund. Sie sind erstens unkompliziert über Online-Broker zu handeln. Sie sind außerdem weniger zeitintensiv als andere Anlageklassen, da ein Kauf allein bereits eine breite Masse von Werten abdeckt. Zu guter Letzt sind sie durch die Streuung des Risikos auf viele verschiedene Werte auch weniger volatil.
Neben den bis dato beliebtesten ETFs, die aus Aktien bestehen, treten Rohstoff-ETFs zuletzt zunehmend in den Vordergrund. Denn: Rohstoffe haben einen inhärenten Wert, der ihnen in Krisenzeiten gegenüber Aktien einen großen Vorteil gibt. Ist es also sinnvoll, Rohstoff-ETFs in Ihr Portfolio bestreuen? Durchaus. Welche Rohstoff-ETFs sind aber am besten dafür geeignet.
Was sind Rohstoff-ETFs?
ETFs sind Indexfonds, die eine größere Auswahl von Einzelaktien unter einem Schirm zusammenfassen und deren Gesamtperformance in einem einzigen Wert nachahmen. Somit erlauben sie Anlagen in ganze Märkte durch den Kauf eines einzelnen Fonds.
Rohstoff-ETFs nehmen, wie der Name bereits verrät, Rohstoffe (im Englischen als Commodities bezeichnet) zur Grundlage. Diese werden allerdings nicht wie Aktien direkt am Markt gehandelt, sondern werden über sogenannte Futures gebildet. Diese beziehen sich auf zukünftige Handelsbewegungen anstelle von aktuellen Bewegungen. Der Anlageprozess ändert sich für den Anleger dadurch nicht.
In verschiedenen Kategorien kann eine Anlage in Rohstoff ETFs sinnvoll sein. Die Kategorien lauten:
- Fossile und nicht-fossile Energieträger wie zum Beispiel Erdöl, Erdgas, Benzin, Uran und Wasserstoff
- Edelmetalle wie zum Beispiel Gold, Silber, Platin und Palladium
- Industriemetalle wie zum Beispiel Kupfer, Aluminium, Nickel, Zink und Blei
- Agrarprodukte wie zum Beispiel Mais, Weizen, Kaffee, Baumwolle, Sojabohnen und Holz
- Vieh wie zum Beispiel Schweine, Mastrind und Lebendrind
Sinnvolle Rohstoff-ETFs
Innerhalb der oben genannten Kategorien finden sich auf dem Markt zahlreiche ETFs, die jeweils unterschiedliche Teile des Marktes abdecken oder auch gleiche Teile unter unterschiedlichen Konditionen anbieten. Nicht alle davon sind sinnvolle Geldanlagen.
iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF
Als Einzelanlage dürfte dieser ETF für Dich interessant sein. Denn er deckt einen breiten Teil des Rohstoffmarktes ab und bietet damit eine gute Streuung des Anlagerisikos. Fixpunkt ist der Dow-Jones-UBS Commodity Index, der einige der obigen Kategorien wie zum Beispiel Energieträger, Vieh und Edelmetalle abbildet. Die Anlagewerte sind stark auf die Vereinigten Staaten von Amerika konzentriert. Darüber hinaus ist es für den Handel in der EU zugelassen, was lange nicht bei jedem Rohstoff-ETF der Fall ist. Dazu sind die Gebühren auf diesen ETF vergleichsweise niedrig und das Fondsvolumen das größte des Marktes, was ihn zu einer guten langfristigen Anlageentscheidung machen könnte.
L&G All Commodities UCITS ETF
Noch günstiger als der oben genannte iShares-ETF ist der L&G All Commodities UCITS ETF. Dessen TER-Gebühren betragen nämlich nur 0,15 Prozent pro Jahr, womit es den erstgenannten ETF unterbieten. Dieser rangiert derzeit bei 0,19 Prozent pro Jahr. Abgesehen davon ist es ebenfalls breit gestreut, was das Anlagerisiko vermittelt und ist zum Handel innerhalb der EU freigegeben. Der L&G-ETF orientiert sich am Bloomberg Commodity Index Total Return und weist somit ebenfalls eine starke Gewichtung der Vereinigten Staaten auf.
Lyxor Commodities Refinitiv/CoreCommodity CRB TR UCITS ETF – Acc
Der wohl beste Rohstoff-ETF für Dein Portfolio ist der Lyxor Commodities Refinitiv/CoreCommodity CRB TR UCITS ETF – Acc. Zumindest wenn Du dich nach der Gesamtrendite der letzten 365 Tage richtest. Im vergangenen Jahr fuhr der Lyxor-ETF nämlich eine Rendite von sagenhaften 39,61 Prozent ein und setzt sich damit mit einem kleinen Vorsprung an der Spitze der am besten performenden Rohstoff-ETFs ab. Als Grundlage zieht dieser den Refinitiv/CoreCommodity CRB(R) Index Total Return heran. Er ist zum Handel in der EU zugelassen, allerdings mit höheren Gebühren als seine Vorgänger versehen.
Fazit
Rohstoff-ETFs können eine sehr gute Alternative für Dein Portfolio sein. Über die interessantesten haben wir Dir nun einen groben Überblick verschafft, den Du bei Deiner Anlageentscheidung zur Rate ziehen kannst. Natürlich erhebt die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dafür ist sie zu kurz. Sie zeigt allerdings sehr gut, wie man sinnvoll in den Rohstoffhandel einsteigen kann.