Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, fordert nach den positiven Äußerungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zur Einführung eines Veteranentages Tempo. „Die Veteranenbewegung wartet bereits sehr lange auf eine angemessene Wahrnehmung und Wertschätzung durch Politik und Gesellschaft“, sagte Drescher dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
„Der Geist der `Invictus Games` darf jetzt nicht verpuffen. Ein noch weiteres Zögern forciert die Unglaubwürdigkeit jeder Entscheidung.“ Drescher fügte hinzu: „Veteranen und Einsatzveteranen haben treu gedient und ihre Pflicht mit hohen Risiken erfüllt. Sie haben sich die Treue ihres Landes redlich verdient.“
Als Einsatzkräfte im hoheitlichen Auftrag würden Veteranen aufgrund der derzeitigen sicherheitspolitischen Lage überdies „sicher nicht unwichtiger“ werden. Leider habe die Politik zwei Gelegenheiten ungenutzt verstreichen lassen, so der Verbandschef weiter: das Ende des Afghanistan-Einsatzes 2021, als nach 20 Jahren Krieg in Afghanistan die letzten Einsatzveteranen zurückgekehrt seien, sowie die „Invictus Games“ in Düsseldorf. Bereits 2017 habe der wissenschaftliche Dienst des Bundestages festgestellt, dass es in Deutschland keine Veteranenkultur gebe.
Nötig sei nun eine parteiübergreifende Initiative. Vor einer Woche hatte sich Pistorius für die Einführung eines Veteranentags „absolut offen“ gezeigt. Am Wochenende plädierte nach der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) und dem Bundeswehrverband auch NRW-Ministerpräsident Wüst dafür.
Als Veteranin oder Veteran der Bundeswehr gilt, wer als Soldatin oder Soldat im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist. Damit sind fast alle derzeitigen und ehemaligen Bundeswehrangehörigen Veteranen.
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