Faeser fürchtet mehr Cyberattacken aus China

Nancy Faeser (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)
Nancy Faeser (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnt vor einer Zunahme von Cyberangriffen aus China. „Wir nehmen die großen und weiter zunehmenden Bedrohungen der Cybersicherheit sehr ernst“, sagte Faeser dem „Handelsblatt“. Das gelte gerade auch für Bedrohungen aus China.

Die Ministerin sieht die deutschen Sicherheitsbehörden angesichts immer komplexerer Cyberattacken vor großen Herausforderungen: „Wir sind in einem permanenten Wettlauf mit sich verändernden Angriffsweisen und Technologien, von Cyberkriminellen wie von staatlichen Akteuren. Deshalb müssen wir uns permanent weiterentwickeln“, sagte sie. Es müsse daher alles getan werden, um Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen, Gefahren abzuwehren und Abhängigkeiten zu vermeiden.

„Besonders wichtig ist hier der Schutz unserer kritischen Infrastrukturen, den wir besonders im Blick haben“, so Faeser. Zum Schutz vor Cyberangriffen sollen laut Faeser künftig schärfere Regeln für Behörden und Unternehmen gelten: „Mit mehreren aktuellen Gesetzgebungsverfahren wie der Umsetzung der zweiten EU-Richtlinie zur Informationssicherheit werden wir die Resilienz Deutschlands gegenüber Cybergefahren weiter steigern“, sagte die Ministerin. Die Richtlinie muss spätestens bis Herbst 2024 in allen EU-Staaten in nationales Recht umgesetzt sein.

Angriffe durch chinesische Hacker in Europa sind laut einer neuen Studie des Berliner China-Think-Tanks Merics in den vergangenen Jahren nicht nur massiv gestiegen, sie sind auch deutlich professioneller geworden. Die Studie, über die das „Handelsblatt“ berichtet, wird gestützt durch Erkenntnisse von Geheimdiensten und Experten. Dabei unterscheiden sich die Angreifer aus der Volksrepublik in ihrer Vorgehensweise deutlich etwa von russischen Hackern, wie die Merics-Forscherin und Autorin der Studie Antonia Hmaidi zeigt: „Chinesische Angriffe in Europa sind oft langfristig angelegt“, sagte sie.

„Das Ziel ist es, möglichst lange in den Systemen zu bleiben, Daten abzugreifen und Sabotageakte vorzubereiten.“ Das Vorgehen Chinas deute darauf hin, dass sich die Volksrepublik für künftige Störungen rüste, heißt es in der Studie. Das stelle ein Risiko für Europa dar.

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