Für 350.000 Euro: Wohnungskäufer bekommen bis zu 52 Quadratmeter weniger Wohnfläche als vor 5 Jahren

Geräumiges Wohnzimmer (über cozmo news)
Geräumiges Wohnzimmer (über cozmo news)

Wer eine Wohnung in der Großstadt kaufen will, bekommt heute für das gleiche Geld teils deutlich weniger Wohnfläche als vor fünf Jahren. So konnten sich Käufer in Berlin mit einem Budget von 350.000 Euro 2019 durchschnittlich 82 Quadratmeter Wohnfläche leisten. Inzwischen erhält man in der Hauptstadt für den gleichen Betrag nur noch 64 Quadratmeter und somit rund 1 Zimmer weniger.

Das zeigt eine Auswertung des Immobilienportals „immowelt“, in der untersucht wurde, wie sich die leistbare Wohnfläche von Eigentumswohnungen in den 15 größten deutschen Städten verändert hat. Dabei wurden die Wohnflächen verglichen, die sich Käufer zum jeweils 1. Mai 2019 und 2024 für ein Budget von 350.000 Euro leisten konnten.

In allen untersuchten Städten gibt es demnach heute für das gleiche Geld weniger Wohnraum als vor fünf Jahren – trotz der jüngsten Preisrückgänge infolge des Zinsanstiegs vor zwei Jahren.

Ausweg: Mietwohnung

„In den beliebten Großstädten ist es deutlich schwieriger geworden, geräumige Eigentumswohnungen zu bezahlbaren Preisen zu finden“, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. „Vielen Familien bleibt deshalb als einzige Alternative nur der Verbleib in der Mietwohnung. Die Politik ist an dieser Stelle gefragt, den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern, beispielsweise durch zinsvergünstigte Darlehen, Förderung oder eine Senkung der Grunderwerbsteuer für Erstkäufer.“

Leistbare Wohnfläche: spürbare Rückgänge in Hamburg und Köln

Neben Berlin müssen Käufer auch in anderen Metropolen spürbare Einbußen bei der Wohnfläche hinnehmen. In Hamburg hat sich der für 350.000 Euro erhältliche Wohnraum seit 2019 um 13 Quadratmeter reduziert. Während Käufer in der Hansestadt mit dem Budget vor fünf Jahren im Mittel noch 67 Quadratmeter erwerben konnten, sind es heute lediglich 54 Quadratmeter. In Köln ist die leistbare Wohnfläche im selben Zeitraum von 79 auf 67 Quadratmeter geschrumpft.

In München war es hingegen bereits 2019 schwierig, eine geräumige Wohnung für 350.000 Euro zu finden. Damals gab es in der bayerischen Landeshauptstadt für diese Summe im Schnitt gerade mal 43 Quadratmeter – das entspricht im Normalfall einer 1- bis 2-Zimmerwohnung. Aktuell erhalten Wohnungssuchende in München für das gleiche Geld nur noch 39 Quadratmeter.

In Frankfurt und Stuttgart bekommen Käufer für 350.000 Euro immerhin 60 beziehungsweise 67 Quadratmeter Wohnraum. Das sind jeweils 2 Quadratmeter weniger als vor fünf Jahren. Die geringen Einbußen gegenüber 2019 hängen vor allem mit den vergleichsweise starken Preisrückgängen in beiden Städten in den vergangenen zwei Jahren zusammen.

Deutlichste Flächeneinbußen in günstigen Großstädten

Am stärksten fallen die Einbußen bei der leistbaren Wohnfläche hingegen in den günstigeren Großstädten der Analyse aus. Das größte Minus gibt es in Leipzig: Für 350.000 Euro bekommen Käufer in der sächsischen Großstadt heute 52 Quadratmeter weniger Wohnraum als 2019. Allerdings erhält man mit dem Budget in Leipzig trotz des deutlichen Rückgangs immer noch eine 128-Quadratmeter-Wohnung. Vor fünf Jahren konnten sich Käufer für 350.000 Euro theoretisch noch 180 Quadratmeter leisten. In der Realität sind Wohnungen dieser Größenordnung selten. Es zeigt aber, dass Suchende mit besagtem Budget angesichts des vergleichsweise geringen Preisniveaus in Leipzig noch viel Auswahl auf dem Markt haben. Das gleiche gilt für Dresden (-24 Quadratmeter), wo Interessenten für 350.000 Euro derzeit 130 Quadratmeter erhalten.

In den Ruhrgebietsstädten Dortmund (-41 Quadratmeter) und Essen (-43 Quadratmeter) gibt es trotz starker Rückgänge ebenfalls noch mehr als 100 Quadratmeter Wohnraum. In Duisburg (-48 Quadratmeter) können sich Käufer für 350.000 Euro theoretisch sogar mehr als 150 Quadratmeter leisten.

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