Der „Lieferando Report 2025“ liefert einen detaillierten Einblick in die Bestellgewohnheiten in Deutschland und zeigt, wie sich Esskultur, Konsumverhalten und Alltagsorganisation zunehmend in Richtung On-Demand verschieben. Klassische Gerichte bleiben gefragt, während internationale Trends, Non-Food-Bestellungen und digitale Einflüsse weiter an Bedeutung gewinnen.
Bei den meistbestellten Speisen dominieren weiterhin bekannte Favoriten. Cheeseburger, Pizza Margherita und Chickenburger führen die Rangliste an. Auch bei den Beilagen bleiben Pommes, Chicken Nuggets und Curly Fries tonangebend. Deutliches Wachstum verzeichneten 2025 vor allem Burger-Varianten wie Smash Burger und Chicken-Cheeseburger. Bei Desserts lagen Tiramisu, McFlurry und Lava Cake an der Spitze.
Besonders auffällig ist der starke Zuwachs bei internationalen Küchen. Die koreanische Küche verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ein Bestellplus von 194 Prozent und ist damit der größte Gewinner des Jahres. Auch spanische und portugiesische Gerichte legten deutlich zu. Die deutsche Küche wuchs insgesamt nur moderat, brachte jedoch mit der Currywurst einen unerwarteten Spitzenreiter hervor: Currywurst mit Pommes wurde mehr als doppelt so häufig bestellt wie im Vorjahr.
Der Report dokumentiert zudem extreme Einzelfälle. Die teuerste Essensbestellung des Jahres lag bei über 2.500 Euro, während im Non-Food-Bereich Elektronikartikel wie Spielekonsolen und Smartphones die höchsten Warenkörbe erzeugten. Auffällig ist auch die hohe Bestellfrequenz einzelner Nutzer: Ein Berliner Account tätigte beispielsweise 3.658 Bestellungen innerhalb eines Jahres.
Soziale Medien prägen das Bestellverhalten spürbar. Trends wie Smash Burger, Hot Honey Pizza oder Matcha-Getränke, die zuvor auf Plattformen wie TikTok viral gingen, spiegeln sich direkt in den Bestellzahlen wider. Matcha-Getränke legten insgesamt um 60 Prozent zu, einzelne Varianten sogar deutlich darüber.
Eine begleitende repräsentative Umfrage zeigt, dass persönliche Empfehlungen weiterhin die wichtigste Entscheidungsgrundlage darstellen. Gleichzeitig wächst die Offenheit gegenüber KI-basierten Empfehlungen, insbesondere bei den 30- bis 39-Jährigen und in Haushalten mit Kindern. Bewertungen und App-interne Vorschläge gewinnen ebenfalls an Einfluss, abhängig von Altersgruppe und Nutzungskontext.
Neben Lebensmitteln etabliert sich Lieferando zunehmend als Alltagsdienstleister. In München und Hamburg zählen Bierprodukte zu den meistbestellten Supermarktartikeln. In Apotheken dominieren klassische Medikamente wie Nasenspray und Schmerzmittel, im Drogeriebereich Pflegeprodukte. Auch Elektronik- und Geschenkartikel werden häufiger spontan bestellt.
Expresslieferungen werden vor allem von jüngeren Nutzergruppen genutzt. Während Blumen insgesamt am beliebtesten sind, greifen 18- bis 29-Jährige überdurchschnittlich häufig zu Intimprodukten. Nächtliche Bestellungen sind besonders bei Studierenden verbreitet und erfolgen sowohl aus praktischen Gründen als auch aus emotionalen Motiven wie Stress oder Liebeskummer.
Der „Lieferando Report 2025“ zeigt damit nicht nur, was bestellt wird, sondern auch, wie sich Konsum, Technologie und Alltagsorganisation zunehmend miteinander verzahnen.



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