Die Psyche schaltet in Alarmstufe Gelb oder Rot“, beschreibt Prof. Dr. Matthias Berking die Auswirkungen des Shutdowns. Denn Corona hindere uns in vielfältiger Weise daran, bestimmten Grundbedürfnisse nachzukommen wie materielle Existenzsicherung, körperliche Unversehrtheit, Orientierung, Kontrolle über unser Tun, persönliche Freiheit, Bindung, positive Erlebnisse wie Essen gehen oder Sport. Das löse Stresszustände aus, die sich wiederum in körperlicher Anspannung, Schlafstörungen etc. niederschlagen.
Auch die gesellschaftliche Spannung ließe sich, laut Berking, leicht erklären. „Nach dem ersten Schock treten andere Bedürfnisse wieder in den Vordergrund. Diese können aus persönlichen Interessen resultieren, wie kranken Eltern, die besonderen Schutz benötigen, oder dem Wunsch nach mehr persönlicher Freiheit.“
Der Punkt sei, mit welcher Aggressivität in der diese Diskussionen ausgetragen werden. Berking plädiert für Verständnis und dafür, sich in andere Sichtweisen hineinzuversetzen, weil die Anliegen anderer durchaus legitim seien.