Die Polizei in Italien hat eine weltweite Rekordmenge an Amphetaminen beschlagnahmt, die von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien hergestellt wurde. Im Hafen von Salerno südlich von Neapel seien 14 Tonnen der synthetischen Droge in Form von 84 Millionen Pillen entdeckt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Auf dem Schwarzmarkt hätten die Amphetamine einen Wert von einer Milliarde Euro.
Es handele sich um die „größte Beschlagnahmung von Amphetaminen weltweit“, hoben die Ermittler hervor. Die Pillen waren demnach in drei Containern versteckt, die wahrscheinlich in Deutschland hergestellte Papierwalzen für den industriellen Gebrauch enthielten. Die Pillen wurden zwischen die Papierschichten der zwei Meter hohen Rollen gepackt. Ein Scangerät konnte die Drogen so nicht orten.
Auf den Pillen war das Symbol für Captagon gestanzt, ein Betäubungsmittel, das laut den italienischen Ermittlern auch als „Dschihad-Droge“ bekannt ist. Es sei bekannt, „dass der Islamische Staat seine eigenen terroristischen Aktivitäten durch den Handel mit in Syrien hergestellten synthetischen Drogen finanziert“, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Daher habe sich das Bürgerkriegsland in den vergangenen Jahren zum weltweit größten Amphetamin-Produzenten entwickelt.