Erste Auszüge: Trump-Nichte beschreibt US-Präsidenten als verlogenen Narzissten

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Donald Trump - Bild: Gage Skidmore - CC BY-SA 3.0

Die Nichte von Donald Trump beschreibt den US-Präsidenten in ihrem Enthüllungsbuch als verlogenen und kaltherzigen Narzissten mit einer komplizierten Familiengeschichte. US-Medien veröffentlichten am Dienstag erste Passagen aus Mary Trumps „Too Much and Never Enough: How My Family Created the World’s Most Dangerous Man“ – auf Deutsch etwa: „Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf“. Das Buch soll am 14. Juli in den Handel kommen.

Für ihren Onkel sei „Schummeln ein Lebensstil“, schreibt die Tochter von Trumps verstorbenem älteren Bruder Fred Trump Jr laut der „New York Times“. Schon in der High School habe er jemanden bezahlt, damit dieser einen Test für ihn schreibe – damit er selbst später die angesehene BWL-Kaderschmiede Wharton besuchen könne. Trump nutze Lügen als Möglichkeit der „Selbstverherrlichung“, um sich besser darzustellen als er in Wirklichkeit sei.

Geprägt worden sei der heutige Präsident von seinem Vater Fred, einem „Soziopathen“, der die Entwicklung menschlicher Gefühle bei seinem Sohn unterdrückt habe, schreibt die Psychologin laut „Washington Post“. „Indem er Donalds Zugang zu seinen eigenen Gefühlen beschränkte und viele von ihnen inakzeptabel machte, hat Fred die Wahrnehmung seines Sohns von der Welt pervertiert und seine Fähigkeit beschädigt, in ihr zu leben.“

Mary Trump attestiert ihrem Onkel, alle psychologischen Kriterien des Narzissmus zu erfüllen. Zugleich schreibt sie: „Donalds Pathologien sind so komplex und seine Verhaltensweisen so oft unerklärlich, dass für eine akkurate und umfassende Diagnose eine ganze Reihe psychologischer und neurophysiologischer Test notwendig wäre.“

Das Buchprojekt sorgt schon seit einiger Zeit für Wirbel: Donald Trumps jüngerer Bruder Robert versuchte, eine Veröffentlichung mit juristischen Mitteln zu verhindern. Ein Berufungsrichter gab zuletzt aber grünes Licht für ein Erscheinen.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, sprach am Dienstag von einem „Buch der Unwahrheiten“. Die „lächerlichen, absurden Behauptungen“ hätten nichts mit der Wahrheit zu tun. Eine andere Präsidentensprecherin wies insbesondere die Darstellung über ein schwieriges Verhältnis des Präsidenten zu seinem 1999 verstorbenen Vater und zum Schummeln bei dem Schultest zurück.

In den vergangenen Jahren hatten immer wieder Enthüllungsbücher über Trump viel Wirbel ausgelöst. Zuletzt sorgte ein Werk von Trumps früherem Sicherheitsberater John Bolton für Negativ-Schlagzeilen über den Präsidenten. Mit „Too Much and Never Enough“ packt aber erstmals ein Mitglied der Präsidentenfamilie aus.

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