Die Zahl der katholischen Priesterweihen in Deutschland bleibt einem Bericht zufolge sehr gering. In diesem Jahr würden bundesweit nur 57 Männer zu Priestern geweiht, berichtete die „Augsburger Allgemeine“ am Freitag unter Berufung auf eine Umfrage unter allen 27 Bistümern. Damit würde der historische Tiefstand von 2019 mit 55 Priesterweihen nur geringfügig überschritten.
Im Jahr 2000 hatte es dem Bericht zufolge noch 154 Weihen außerhalb von Orden gegeben. Binnen 20 Jahren ergibt sich somit ein Rückgang um 64 Prozent.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hält die Entwicklung für alarmierend. „Im vergangenen Jahr kam auf elf ausscheidende Priester eine Neuweihe – wenn man das weiter rechnet, sieht man, in welche Katastrophe das münden wird“, sagte der Präsident der Laienorganisation, Thomas Sternberg, der „Augsburger Allgemeinen“. „Wir bräuchten 200 oder 300 Priesterneuweihen jedes Jahr – doch davon sind wir ganz weit entfernt.“
Sternberg forderte, auch Frauen sowie verheiratete Männer für das Priesteramt zuzulassen. Auch müsse der Beruf „wieder attraktiver werden“.