Bei Corona-Tests in Frankreich gibt es weiter lange Wartezeiten: Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur AFP bei Gesundheitsexperten und Testzentren. „Es dauert zu lange, um einen Termin zu vereinbaren“, kritisierte auch der Vorsitzende des wissenschaftlichen Corona-Beirats der Regierung, François Delfraissy. Er rief nach eigenen Angaben anonym bei einem Labor an, das ihm erst sechs Werktage später einen Test anbot.
Die gleiche Erfahrung machen derzeit Patienten, die unter Symptomen wie hohem Fieber leiden, wie die AFP-Umfrage ergab. Wartezeiten von bis zu einer Woche sind keine Seltenheit. Gesundheitsminister Olivier Véran hatte angegeben, das Land habe nach anfänglichen Schwierigkeiten mittlerweile Kapazitäten für 700.000 Tests pro Woche – „oder sogar für eine Million, wenn es nötig ist“.
Die Gesundheitsbehörden korrigierten zudem Angaben von Minister Véran, der am Montag von „400 bis 500“ Coronavirus-Clustern im Land gesprochen hatte. Derzeit seien nur 208 Corona-Herde aktiv, teilte die zuständige Generaldirektion im Gesundheitsministerium mit. Die französische Regierung hatte auf dem Höhepunkt der Krise mit mehr als 30.000 Todesfällen Versäumnisse bei der Pandemie-Vorsorge eingeräumt.