Die Deutsche Bank will den Abbau von Kohle nicht mehr länger unterstützen. Das Geldinstitut werde alle seine Geschäfte weltweit im Bereich Kohleabbau bis 2025 beenden, um den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft weiter voranzutreiben, teilte das Unternehmen am Montag mit. Das umfasse sowohl Finanzierungen als auch Kapitalmarkt-Transaktionen. Ab sofort nicht mehr finanzieren wird die Bank demnach Fracking-Projekte in Ländern mit extremer Wasserknappheit, neue Öl- und Gas-Projekte in der Arktis und neue Ölsand-Projekte.
Die Deutsche Bank unterzeichnete eine neue Richtlinie zu fossilen Brennstoffen, die den Geschäftsbereichen einen engen Rahmen für Geschäfte im Bereich Kohle, Öl und Gas setzt, wie sie mitteilte. „Die Richtlinie ist so gestaltet, dass sie ehrgeizige Ziele setzt und wir gleichzeitig unsere langjährigen Kunden bei ihrer Transformation begleiten können“, erläuterte Unternehmenschef Christian Sewing. Damit werde die Bank ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und das Ziel der EU unterstützen, bis 2050 CO2-neutral zu wirtschaften.
Die Bank bekräftigte am Montag, sie werde keine neuen Kohlekraftwerke finanzieren. Im Bereich Kohleverstromung enthält die neue Richtlinie zu fossilen Brennstoffen den Unternehmensangaben zufolge Vorgaben für Geschäfte mit Energieunternehmen, die gemessen an der vorhandenen Energieerzeugungskapazität oder der tatsächlichen Energieerzeugung zu mehr als 50 Prozent von Kohle abhängig sind. Die Bank will solchen Unternehmen nur noch dann Finanzdienstleistungen anbieten, wenn glaubwürdige Diversifizierungspläne vorliegen.
Bis Ende dieses Jahres will die Bank ihre Kundenbeziehungen in Europa und den USA entsprechend überprüfen. In Asien soll diese Prüfung 2022 starten. Dort dauere die Transformation aufgrund der hohen Abhängigkeit von Kohleverstromung länger, erläuterte die Bank.