Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die verpflichtenden Corona-Tests für Reiserückkehrer von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlen lassen. Das Geld dafür solle aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds kommen, heißt es nach Informationen des „Spiegel“ in einem Entwurf für die geplante Verordnung des Ministers. Der Entwurf nenne für die Kosten bereits eine grobe Schätzung: Für eine Million Tests belaufen sich die Mehrausgaben für die Labordiagnostik demnach auf rund 50,5 Millionen Euro.
Um „das Risiko der Einschleppung von Infektionen“ zu verhindern, sollten alle aus dem Ausland einreisenden Personen grundsätzlich getestet werden können, heißt es laut „Spiegel“ in dem Papier, „soweit deren Einreise noch nicht mehr als 72 Stunden zurückliegt“. Die Reisenden sollen die Tests nicht selbst zahlen müssen.
Die Frage der Testkosten ist derzeit Gegenstand einer politischen Debatte. Der Koalitionspartner der Union, die SPD, forderte bereits, die Kosten für die Pflicht-Tests nicht allein den gesetzlichen Krankenkassen aufzubürden.
Die FDP forderte, die Reisenden selbst zur Kasse zu bitten. Wer sich Fernreisen außerhalb Europas leisten könne, könne die Tests auch selbst bezahlen, argumentierte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer.