Anteil der Stiefkindadoptionen steigt – Gesamtzahl der Adoptionen jedoch rückläufig

Familie im Panoroma eines Sonnenuntergans
Familie im Panoroma eines Sonnenuntergans

Der Anteil der Stiefkindadoptionen hat in den vergangenen zehn Jahren zugenommen. 2019 wurden 63 Prozent aller Adoptivkinder von den neuen Ehepartnern der rechtlichen Elternteile angenommen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Vor zehn Jahren hatte der Anteil bei 52 Prozent gelegen. Gleichzeitig ging die Gesamtzahl der Adoptionen im Zehnjahresvergleich um 3,7 Prozent zurück.

Vor allem der Anteil der Stiefkindadoptionen bei unter Dreijährigen stieg hingegen. Seit 2009 wuchs der Anteil von 13 Prozent auf 49 Prozent. Bis vor kurzem durften nur Ehepaare Stiefkinder adoptieren. Seit dem 31. März 2020 ist die Stiefkindadoption auch bei Paaren ohne Trauschein möglich.

Neben den 3744 vollzogenen Adoptionen waren weitere 867 Kinder oder Jugendliche Ende 2019 für eine mögliche Fremdadoption vorgemerkt. Das waren sechs Prozent mehr als 2009. In den vergangenen zehn Jahren gingen die Adoptionsbewerbungen um 40 Prozent zurück: Ende 2019 lagen den Adoptionsvermittlungsstellen 4278 Bewerbungen vor.

Rechnerisch standen damit jedem im vergangenen Jahr zur Adoption vorgemerkten Kind oder Jugendlichen etwa fünf potenzielle Adoptivfamilien gegenüber. Vor rund zehn Jahren hatte das Verhältnis bei rund neun potenziellen Adoptivfamilien je Kind gelegen.

Ein Grund für die sinkende Zahl der Adoptionsbewerbungen ist laut den Statistikern der Fortschritt in der Reproduktionsmedizin, durch den einem unerfüllten Kinderwunsch inzwischen medizinisch besser begegnet werden könne.

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