Ärztepräsident nennt russischen Impfstoff „hochriskantes Experiment am Menschen“

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Zulassung eines Corona-Impfstoffs in Russland scharf kritisiert. „Die Zulassung eines Impfstoffs ohne die entscheidende dritte Testreihe halte ich für ein hochriskantes Experiment am Menschen“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf laut Vorabmeldung vom Dienstag. Es sei „unverantwortlich, ganze Bevölkerungsgruppen bereits in diesem Stadium der Entwicklung zu impfen.“

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die Entwicklung und Zulassung des nach seinen Worten wirksamen Impfstoffs „Sputnik V“ gegen das Coronavirus verkündet. Am Mittwoch soll die dritte und letzte klinische Testphase beginnen; schon in wenigen Wochen sollen dann erste Personenkreise wie etwa medizinisches Personal oder Lehrer geimpft werden. 

Die industrielle Produktion soll im September starten. Die russische Bevölkerung soll dann ab Januar mit dem neuen Stoff geimpft werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO kündigte an, alle Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs genau zu überprüfen.

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