Mögliche Kanzlerkandidatur Söders sorgt für Zwist in der CDU

Annegret Kramp-Karrenbauer - Bild: AFP via glomex
Annegret Kramp-Karrenbauer - Bild: AFP via glomex

Die Debatten über eine mögliche Kanzlerkandidatur des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Markus Söder sorgen für Zwist in der CDU. Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ rief die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer bereits Anfang Juli Söder in einem Telefonat zu mehr Zurückhaltung auf. Einige CDU-Landesvorsitzende könnten sich demnach dagegen Söder gut als gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union vorstellen.

Genannt wurden in diesem Zusammenhang der niedersächsische CDU-Chef Bernd Althusmann und der Hamburger Landesvorsitzende Roland Heintze. Althusmann sprach sich in der „FAS“ zugleich für Gesundheitsminister Jens Spahn als neuen CDU-Chef aus. „Das Gespann Söder-Spahn wäre eine weitere Möglichkeit für die Union“, sagte er mit Blick auf die bislang vorliegenden Bewerbungen um den CDU-Vorsitz von Friedrich Merz, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Ex-Umweltminister Norbert Röttgen. 

Heintze sagte dem Blatt zu einer möglichen Kanzlerkandidatur eines dieser drei Politiker oder auch von Söder: „Ich glaube sie können es alle vier.“ Söder hat bislang stets betont, er sehe seinen Platz in Bayern, allerdings eine Kanzlerkandidatur auch nicht ausdrücklich ausgeschlossen.

Laut „FAS“ werfen führende CDU-Politiker dem CSU-Chef „Zweideutigkeiten“ in dieser Frage vor. Anlass für das Telefonat Kramp-Karrenbauers seien Äußerungen von Söder gewesen, die so verstanden worden seien, als spreche er Merz, Laschet und Röttgen die Eignung für das Kanzleramt ab, hieß es unter Berufung auf CDU-Kreise.

Kritik gibt es demnach auch an dem Vorschlag Söders, den gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Unionsparteien erst im März zu benennen, nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Für diesen Zeitplan warb in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Samstag allerdings auch der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban. „März wäre ein guter Zeitpunkt, einen Kanzlerkandidaten zu bestimmen“, sagte er der Zeitung.

Kramp-Karrenbauer will auf dem CDU-Parteitag im Dezember nicht erneut als Parteichefin kandidieren. Von den derzeit drei Bewerbern um ihre Nachfolge konnte sich bisher keiner als klarer Favorit in Position bringen.

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