In der Arena Leipzig haben Wissenschaftler bei einem Konzert des Sängers Tim Bendzko das Corona-Ansteckungsrisiko bei Großveranstaltungen in Hallen untersucht. „Ganz echt und live, wahrscheinlich zu einer völlig untypischen Uhrzeit & für die Wissenschaft: Tim Bendzko steht auf der Bühne der Arena Leipzig“, schrieb die für die Studie verantwortliche Universitätsmedizin Halle an der Saale am Samstagmittag beim Kurzbotschaftendienst Twitter. Bendzkos Tages-Auftritt sei eines von mehreren geplanten Konzerten im Rahmen des Forschungsprojekts „Restart19“.
Mit dem Experiment in Leipzig wollten die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Halle herausfinden, unter welchen Bedingungen kulturelle und sportliche Großveranstaltungen wieder möglich sein könnten. Dazu waren für Samstag drei verschiedene Szenarien geplant. Zum einen sollte eine Veranstaltung wie vor Beginn der Pandemie simuliert werden, also beispielsweise mit nur zwei Einlässen. Im zweiten Szenario sollte es deutlich mehr Einlässe geben, zudem mit größeren Abständen zwischen den Konzertbesuchern. Im dritten Fall galt auf den Zuschauertribünen ein Abstand von anderthalb Metern.
Angemeldet waren etwas mehr als 2100 Freiwillige und damit nur die Hälfte der erwarteten Teilnehmer. Die Universitätsmediziner stellten ein umfassendes Hygienekonzept auf. Alle Beteiligten wurden im Vorfeld auf eine Corona-Infektion getestet, nur bei einem negativen Ergebnis durften sie mitmachen.