Die Kfz-Steuer, die Deutschlands Autofahrer im Schnitt für einen Neuwagen zahlen, sinkt seit Beginn des Jahres wieder. Bis Juni fiel der Durchschnittsbetrag auf 201 Euro, wie aus einem Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Finanzausschuss des Bundestages hervorgeht, aus dem am Dienstag das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zitierte. Das Ministerium führt dies vor allem darauf zurück, dass der Anteil von Pkw mit alternativen, klimafreundlicheren Antriebsarten gestiegen ist.
„Die Grundlagen der Kraftfahrzeugsteuerbemessung können dazu beitragen, das Interesse an potenziell möglichst emissionsarmen Pkw zu fördern“, zitierte das RND aus dem Bericht. Die Kfz-Steuer ist an die Abgaswerte gekoppelt. Ein niedrigerer Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) sorgt für einen niedrigerer Satz.
Die Einführung von strengeren Abgastests nach der sogenannten WLTP-Norm im September 2018 führte zunächst zu einer deutlichen Erhöhung der Kfz-Steuer. Laut Ministeriumsbericht lag die Durchschnittssteuer bei erstmals zugelassenen Fahrzeugen im September 2017 bei 150 Euro – im September 2019 lag sie 40 Prozent höher bei 210 Euro.
Die Gesamteinnahmen aus der Kfz-Steuer stiegen laut Bericht von 8,9 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 9,4 Milliarden Euro im Jahr 2019. Das ist ein Plus von fünf Prozent.
Gemessen werden die Emissionen der Autos im Labor. Bis 2018 kam der für seine zahlreichen Schlupflöcher bekannte Teststandard NEFZ zum Einsatz. Seit September 2018 gilt der strengere WLTP für alle neuen Autos. Seit September 2019 müssen die Emissionen zusätzlich für alle Neuwagen auch auf der echten Straße mit dem sogenannten RDE-Test gemessen werden.