Südfranzösischer Tourismusverband nennt Reisewarnung „ungerecht“

Paris, Frankreich
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Der Tourismusverband der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur hat die deutsche Reisewarnung für das Gebiet scharf kritisiert. Die Entscheidung des Auswärtigen Amts sei „heftig“ und „ungerecht“, erklärte Verbandschef François de Canson am Mittwoch. „Wir kommen sehr schlecht mit dieser Situation klar, denn im September wird unsere Region am stärksten von deutschen Kunden frequentiert“, betonte er.

Im Großteil der Region sei die Coronavirus-Pandemie „vollständig unter Kontrolle“, erklärte de Canson. Es scheine deshalb „absurd“, sie unter Generalverdacht zu stellen. Das Robert-Koch-Institut hatte die südfranzösische Region sowie den Großraum um Paris am Montag zu Risikogebieten erklärt, die Bundesregierung sprach daraufhin eine Reisewarnung aus. Die Zahl der Neuinfektionen war in den Gebieten über die Marke von 50 je 100.000 Einwohner gestiegen.

Frankreichs Tourismusbranche fürchtet nun eine Stornowelle. Nach Angaben des südfranzösischen Verbandes sind Deutsche die zweitwichtigste Kundschaft auf Campingplätzen und die viertwichtigste für Hotels der Region, mit rund fünf Millionen Übernachtungen jährlich. 

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