Die deutsche Tourismusbranche sieht wegen der Corona-Krise eine Pleitewelle auf sich zurollen. In einer Umfrage des Deutschen Reiseverbands (DRV) gaben mehr als 60 Prozent der Reisebüros an, dass sie sich unmittelbar von der Insolvenz bedroht sähen, wie das „Handelsblatt“ in seiner Donnerstagsausgabe berichtet. Bei den Reiseveranstaltern ist es gut die Hälfte, die ihre Lage derart dramatisch einschätzt.
Knapp die Hälfte der Reisebüros musste der Umfrage zufolge bereits Mitarbeiter entlassen, ähnlich verhält es sich bei den Reiseveranstaltern. Die Erhebung belege „eindrucksvoll“, dass die Krise für die Reisewirtschaft „noch lange nicht vorbei“ sei, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig der Zeitung. Viele Unternehmen müssten kämpfen, um die Krise zu überstehen. Dies zeige, wie wichtig und richtig es sei, dass die staatlichen Überbrückungshilfen bis zum Jahresende verlängert wurden.
Laut der DRV-Umfrage beziffern 70 Prozent der Reisebüros ihren derzeitigen Umsatz auf weniger als 25 Prozent der Vorjahreseinnahmen. Bei den Veranstaltern sind es knapp zwei Drittel, die ihren aktuellen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf unter 25 Prozent sehen.