Mehrheit der Bürger wünscht sich mehr Einheitlichkeit im Bildungssystem

Symbolbild: Klassenzimmer

Eine deutliche Mehrheit der Bürger wünscht sich im Bildungssystem mehr Vergleichbarkeit und Einheitlichkeit. 83 Prozent der Teilnehmer des neuen Ifo-Bildungsbarometers sprachen sich für einen Bildungsstaatsvertrag aus, der für alle Bundesländer verbindliche Vorgaben macht, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte. Lediglich neun Prozent lehnten eine solche Vereinbarung ab.

Auch viele mögliche Einzelmaßnahmen für mehr Einheitlichkeit fanden in der Erhebung große Zustimmung. So unterstützten 85 Prozent der Teilnehmer, dass die Bundesländer untereinander die Lehrerausbildung komplett anerkennen. 90 Prozent wünschten sich eine bundesweite Vereinheitlichung der Lehrerausbildung.

98 Prozent sprachen sich dafür aus, deutschlandweit einheitliche Abiturprüfungen einzuführen. Für den Realschulabschluss befürworteten 88 Prozent einheitliche Prüfungen, für den Hauptschulabschluss 85 Prozent.

Die Aufhebung des Kooperationsverbots, das dem Bund Eingriffe in die Bildungshoheit der Länder untersagt, befürwortete ebenfalls eine klare Mehrheit von 73 Prozent. Zudem äußerten 60 Prozent die Ansicht, dass wichtige bildungspolitische Entscheidungen grundsätzlich von der Bundesregierung getroffen werden sollten.

Je nach Bildungsbereich ergibt sich allerdings ein differenzierteres Bild. Auf die Frage, welche staatliche Ebene zuständig sein solle, sagten mit Blick auf Kitas 50 Prozent, darum sollten sich die Gemeinden kümmern. 30 Prozent nannten die Bundesländer und lediglich 19 Prozent den Bund.

Bei Schulen hingegen befürworteten 42 Prozent eine Zuständigkeit des Bundes, 48 Prozent eine Länderzuständigkeit und zehn Prozent eine Verantwortlichkeit der Gemeinden. Bei den Hochschulen nannten 53 Prozent den Bund, 41 Prozent die Länder und sechs Prozent die Gemeinden.

Für das Ifo-Bildungsbarometer hatte das Meinungsforschungsunternehmen Respondi von Anfang Juni bis Anfang Juli 10.338 Erwachsene online befragt. Die Erhebung ist den Angaben zufolge repräsentativ für die Gesamtbevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren. 

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