Cate Blanchett will lieber „Schauspieler“ statt „Schauspielerin“ genannt werden

Cate Blanchett bei einem Auftritt in Los Angeles - DFree/Shutterstock.com

Hollywood-Star Cate Blanchett will lieber als „Schauspieler“ statt als „Schauspielerin“ bezeichnet werden. „Ich habe mich selbst immer schon als Schauspieler bezeichnet“, sagte Blanchett der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch, als sie nach ihrer Meinung zu geschlechterneutralen Preisen gefragt wurde. „Ich gehöre zu der Generation, in der das Wort ‚Schauspielerin‘ fast immer in einem abwertenden Sinn verwendet wurde“, sagte sie.

Damit unterstützte sie einen Vorstoß der Berlinale-Veranstalter. Diese lösten vergangene Woche eine Debatte aus, als sie entschieden, dass Schauspielpreise künftig nicht mehr nach Geschlechtern aufgeteilt werden. 

Blanchett ist die Chefin der Jury des internationalen Filmfestivals in Venedig, das als erste große Filmveranstaltung in Corona-Zeiten am Mittwoch begonnen hat. Die Mostra war in den vergangenen Jahren schwer in die Kritik geraten, weil 2017 und 2018 nur ein Film einer einzigen Regisseurin für den Goldenen Löwen nominiert war. Ein noch größerer Skandal war aber vergangenes Jahr die Auszeichnung des wegen Kindesmissbrauchs aus den USA geflohenen Star-Regisseurs Roman Polanski mit dem zweiten Preis des Festivals.

Dieses Jahr sind hingegen Werke von acht Regisseurinnen für den besten Film nominiert. Das sei „eine direkte Antwort auf die positiven Fortschritte“, die das Filmfestival seitdem gemacht habe, sagte Blanchett der „Variety“. 

Die 51-jährige Oscar-Gewinnerin ist eine Vorkämpferin der #MeToo-Bewegung und führte unter anderem vor zwei Jahren einen Protest von Schauspielerinnen und Regisseurinnen auf dem roten Teppich in Cannes an.

Einige Stereotype sind jedoch auch bei dem Hollywood-Star nicht so leicht aus der Welt zu schaffen: Blanchett habe ihren Mann gefragt, ob sie angesichts einer zweiten Corona-Welle in Italien nach Venedig reisen sollte, sagte sie vor der Eröffnungsgala. „Mein Ehemann hat mir die Erlaubnis gegeben“ – ihre Kinder seien allerdings nicht so begeistert gewesen.

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