Die demokratische US-Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat davor gewarnt, dass US-Präsident Donald Trump mögliche Corona-Impfstoffe voreilig für sicher und wirksam erklären könnte. „Ich würde Donald Trump nicht trauen“, sagte Harris am Samstag dem Nachrichtensender CNN. Vielmehr müsse „eine glaubwürdige Quelle“ die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit eines Impfstoffes bestätigen.
Trump steht angesichts der anhaltenden Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in den USA vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November enorm unter Druck. Vergangene Woche sagte er bei seiner offiziellen Kür zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, die USA würden noch „vor Jahresende oder sogar früher“ einen Corona-Impfstoff produzieren.
Der renommierte US-Virologe und Präsidentenberater Anthony Fauci sagte hingegen am Donnerstag, die abschließenden Tests vor der Zulassung eines Corona-Impfstoffs in den USA seien für November oder Dezember zu erwarten. Allerdings hat der Chef der US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA, Stephen Hahn, signalisiert, dass die Zulassung eines Corona-Impfstoffs noch vor Abschluss der dritten und finalen Testphase denkbar sei.
Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany wies Vorwürfe zurück, die US-Regierung übe für eine vorzeitige Impfstoffzulassung Druck auf die FDA aus. „Niemand drängt die FDA zu irgendetwas“, sagte sie am Donnerstag. „Die Priorität ist es, Leben zu retten.“
Die USA sind das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Mehr als 6,2 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus wurden hier bislang nachgewiesen, mehr als 188.000 Infizierte starben. Trump wird vorgeworfen, die Gefahr durch das Virus lange unterschätzt zu haben und die Bürger immer wieder mit Äußerungen über angeblich vielversprechende Behandlungsmethoden in die Irre zu führen.