UN-Generalsekretär António Guterres fordert gemeinsame Anstrengungen der Staatengemeinschaft gegen den Klimawandel – andernfalls sieht er die Menschheit vom Untergang bedroht. „Entweder stehen wir zusammen oder wir sind dem Untergang geweiht“, sagte Guterres in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP wenige Tage vor Beginn der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Die Veränderung des Klimas sei „eine viel größere Bedrohung“ als die derzeitige Coronavirus-Pandemie und bedeute „eine existenzielle Gefahr für unseren Planeten und unser Leben“.
Die Fehlschläge bei der weltweiten Bekämpfung der Pandemie hätten die Gefahr der Uneinigkeit unter den Staaten klar gezeigt, sagte Guterres. Dies müsse den Staaten deutlich machen, „dass es eines Kurswechsels bedarf“.
Die Menschheit müsse „eine Reihe von Umgestaltungs-Maßnahmen“ einleiten, „im Energiebereich, im Verkehrswesen, in der Landwirtschaft, in der Industrie, in unserer eigenen Lebensweise, ohne die wir dem Untergang geweiht sind“, sagte er im Gespräch mit AFP und anderen Mitgliedern von Covering Climate Now, einer globalen Kooperation von Nachrichtenanbietern, die sich für eine intensive Klimaberichterstattung einsetzen.
Der UN-Chef forderte die Staaten auf, die Krise als Sprungbrett zu nutzen, um eine Politik der Transformation weg von fossilen Brennstoffen einzuleiten. Das Virus habe die Klimakrise im entscheidenden Jahr 2020 aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt, sagte Guterres. Die Notwendigkeit zum Handeln sei jedoch größer als je zuvor.