Die Zukunft der Videoplattform Tiktok in den USA bleibt vorerst unklar. Präsident Donald Trump bekräftigte am Montag, dass er einer Einigung nur unter der Bedingung zustimmen werde, dass der Tiktok-Mutterkonzern Bytedance aus China die Kontrolle über das US-Geschäft vollständig abgebe. „Sie werden nichts damit zu tun haben, und wenn doch, werden wir den Deal einfach nicht machen“, sagte Trump dem Sender Fox News.
Trump hatte am Samstag grünes Licht für eine mit den US-Unternehmen Oracle und Walmart erzielte Einigung gegeben. Die US-Regierung verschob daraufhin ein eigentlich für Sonntag geplantes Verbot von Downloads der vor allem bei jungen Menschen enorm populären App.
Details der Einigung waren am Montag allerdings weiter ungewiss – darunter etwa, welcher Akteur künftig wie viele Anteile hält und wer die Hoheit über Daten und Algorithmen hat. Trump sagte Fox News, Oracle und Walmart würden die „vollständige Kontrolle“ haben. „Falls wir finden, dass sie nicht die totale Kontrolle haben, dann werden wir dem Deal nicht zustimmen.“
Bytedance hatte am Montag indes erklärt, dass „kein Transfer irgendwelcher Algorithmen und Technologien“ in die USA vorgesehen sei. Die Pläne des chinesischen Konzerns sehen demnach vor, das in den USA neue geplante Unternehmen Tiktok Global in den USA an der Börse zu platzieren – Bytedance werde 80 Prozent der Anteile halten, Oracle und Walmart den Rest. Oracle-Vizechef Ken Glueck sagte hingegen, Tiktok Global werde kein Eigentum von Bytedance und „Amerikaner in der Mehrheit“ sein.
Trump hatte Bytedance seit Ende Juli mit der Drohung eines Verbotes von Tiktok in den USA stark unter Druck gesetzt. Der Präsident wirft Tiktok Spionage für China vor. Bytedance hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die Einigung vom Wochenende ist noch nicht in trockenen Tüchern.
