Hauptverdächtiger gesteht Angriff vor „Charlie Hebdo“-Sitz in Paris

Französische Polizei
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Nach dem islamistischen Angriff vor dem früheren Sitz der Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Paris hat der Hauptverdächtige die Tat gestanden. Der nach dem Angriff festgenommene Mann übernehme „die Verantwortung für seine Tat“, hieß es am Samstag aus Ermittlerkreisen. Als Motiv habe er die erneute Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch „Charlie Hebdo“ genannt, die er „nicht ertragen“ habe. 

Vor dem einstigen Sitz der „Charlie Hebdo“-Redaktion hatte ein Angreifer am Freitag zwei Journalisten einer in dem Gebäude untergebrachten Agentur mit einem Hackmesser attackiert und schwer verletzt. Kurze Zeit später wurde der Hauptverdächtige in der Nähe des Tatorts festgenommen. 

Nach eigenen Angaben ist er 18 Jahre alt und kommt aus Pakistan. Laut Polizei hält er sich seit drei Jahren in Frankreich auf und war bislang nicht als Islamist bekannt. Im Juni sei er jedoch im Besitz einer „Stichwaffe“ vorübergehend festgenommen worden, bei der es sich um einen Schraubenzieher handelte.

Neben dem Hauptverdächtigen befanden sich am Samstagmorgen noch sechs weitere Männer in Polizeigewahrsam, darunter ein früherer Mitbewohner des Hauptverdächtigen. Ein zunächst festgenommener Algerier wurde in der Nacht freigelassen, weil er nichts mit dem Angriff zu tun hatte. Ermittlungen hätten vielmehr seine Aussage bestätigt, wonach er die Tat als Augenzeuge beobachtet und den Angreifer verfolgt hatte und dann von diesem bedroht wurde.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hatte die Tat am Freitagabend als islamistischen Terrorakt eingestuft. Das Terrornetzwerk Al-Kaida hatte wegen der erneuten Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch „Charlie Hebdo“ zuvor mit einem Anschlag gedroht.

Bei dem Anschlag auf die Satirezeitung im Januar 2015 hatten zwei Islamisten zwölf Menschen ermordet, unter ihnen einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs. 

Derzeit läuft in Paris der Prozess gegen mögliche Hintermänner. Aus diesem Anlass hatte „Charlie Hebdo“ die umstrittenen Mohammed-Karikaturen erneut veröffentlicht und damit wütende Proteste in mehrheitlich muslimischen Ländern ausgelöst.

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