Die Gewerkschaft Ver.di fordert vom neuen Commerzbank-Chef Manfred Knof ein Bekenntnis zur Selbstständigkeit des Geldinstituts. „Er muss das Ziel verfolgen, die Commerzbank als unabhängiges Institut weiterzuentwickeln“, sagte Ver.di-Gewerkschaftssekretär Stefan Wittmann, der als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Commerzbank sitzt, dem „Handelsblatt“ vom Montag. „Wenn er vor hat, uns mit der Deutschen Bank oder einem anderen Institut zu fusionieren, soll er seinen Job besser gar nicht erst antreten.“
Der Commerzbank-Aufsichtsrat hatte am Samstagabend beschlossen, dass Knof Anfang 2021 die Nachfolge von Vorstandschef Martin Zielke antreten soll. Aktuell arbeitet der 55-Jährige als Manager im Privatkundengeschäft der Deutschen Bank.
„Herr Knof gilt als harter Sanierer, aber auch wir sind harte Verhandler“, sagte Aufsichtsratsmitglied Wittmann dem „Handelsblatt“. „Wir werden dafür kämpfen, dass beim Umbau der Bank die Interessen der Arbeitnehmer gewahrt werden.“
Zielke hatte seinen Posten im Juli inmitten von Diskussionen über eine neue Restrukturierung der Commerzbank zur Verfügung gestellt. Ein Grund für seinen überraschenden Rückzug war offenbar scharfe Kritik des Großaktionärs Cerberus, der dem Management zuletzt immer wieder Versäumnisse vorgeworfen hatte, und mangelnde Unterstützung vom Bund, mit fast 16 Prozent immer noch größter Anteilseigner der Bank.