Letzter Schluck in Frankreichs Kneipen

Symbolbild: Kneipe
Symbolbild: Kneipe

Ein Bier zum Abschied von den Pariser Kneipen: Seit Dienstag müssen Bars und Cafés wegen der höchsten Corona-Warnstufe in der französischen Hauptstadt geschlossen bleiben. Gastwirte und Kneipenbesucher reagierten enttäuscht auf die Anordnung der Regierung.

„Es ist traurig“, sagte der 34-jährige Architekt Romain Carillon vor seiner Stammkneipe im angesagten 11. Bezirk von Paris mit einem Bier in der Hand. „Treffen mit Freunden nach der Arbeit sind nun nicht mehr möglich. Jetzt heißt es nur noch: Mit der Metro zur Arbeit und zurück, und dann ab ins Bett.“

Der Inhaber der Bar „Touller“, Omar Allik, nannte die Schließung „entmutigend“. „Wir haben keine Ahnung, wie lange das dauern wird“, sagte er. „Kein Einkommen, aber dafür 15.000 Euro Miete und Nebenkosten.“ 

Wie Allik fürchten viele Gastwirte um ihre Existenz. Der Hotel- und Gaststättenverband Umih äußerte sich „extrem alarmiert“ über die neuen Corona-Maßnahmen. Laut einer Umfrage befürworten 61 Prozent der Bewohner des Pariser Großraums die Schließungen wegen der Ansteckungsgefahr.

Restaurants dürfen in Frankreich vorerst offen bleiben. Zur Auflage machte die Regierung unter anderem eine Pflicht, Kontaktdaten der Gäste zu erfassen, wie dies in Deutschland und der Schweiz bereits üblich ist. Die Behörden wollen damit Infektionsketten durchbrechen.

Sorge bereitet in Frankreich vor allem die steigende Zahl der Einweisungen auf Intensivstationen. Landesweit sind nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde vom Montagabend mehr als 1400 der insgesamt 5000 Betten für Notfallpatienten belegt. In Paris ist die kritische Marke von 30 Prozent deutlich überschritten.

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