Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will im nächsten Sommer eine nationale Wasserstrategie gegen hohe Schadstoffbelastungen und Wasserknappheit vorlegen. Deutschland sei zwar „zum Glück noch weit von einem Wassernotstand entfernt“, erklärte Schulze am Donnerstag. Doch „ich will, dass das in Zeiten des Klimawandels auch in Zukunft so bleibt“. Unter anderem soll eine sogenannte Wasserhierarchie regeln, wer grundsätzlich bei Knappheit Vorrang hat.
Weitere Herausforderungen sind laut der Ministerin die Schadstoffbelastungen der Gewässer, die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Wasserökosysteme und die Sicherung der Daseinsvorsorge. Nach mehreren trockenen Sommern in Folge hatte Schulze im August das bundesweite Konzept angekündigt.
Grundlage für die Wasserstrategie sind laut Umweltministerium Empfehlungen einer zweijährigen Expertenkommission zu dem Thema: Vertreter von Wasser- und Landwirtschaft sowie Verbänden mit Forschern und Politikern hatten diskutiert, „wie Länder und Kommunen künftig besser mit klimabedingter Wasserknappheit umgehen können und wie deutschlandweit der natürliche Wasserhaushalt erhalten und geschützt werden kann“.
Insbesondere mit Blick auf diesen Gewässerschutz forderte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, tiefgreifende Veränderungen: Es dürften „nur Stoffe in Gewässer gelangen oder eingeleitet werden, die kein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen“. Antje von Broock, Geschäftsführerin der Umweltorganisation BUND mahnte, für Schulze werde es „harte Arbeit, den Schutz unserer Natur gegen andere Interessen zu verteidigen“.
Aus Sicht der Gewerkschaft Verdi schützt ein nationaler Rahmen auch die Beschäftigten in der Wasserwirtschaft. Die Wasserstrategie könne dafür sorgen, dass „nicht dauerhaft die Fehler anderer mit hohem technischen Aufwand ausgebügelt werden müssen“.