Greenpeace-Studie: EZB begünstigt bei Anleihekäufen CO2-intensive Unternehmen

Gebäude der Europäischen Zentralbank
Gebäude der Europäischen Zentralbank

Greenpeace hat die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer ökologischen Neuausrichtung ihrer Anleihekäufe aufgefordert. Beim EZB-Kaufprogramm für Unternehmensanleihen, dem „Corporate Sector Purchase Programme“ (CSPP), zeige sich eine erhebliche „ökologische Unwucht“ zugunsten klimaschädlicher Unternehmen und Industrien, erklärte die Umweltschutzorganisation am Dienstag. Greenpeace berief sich auf eine gemeinsame Studie mit der Denkfabrik New Economics Foundation und mehreren englischen Universitäten.

Demnach stammten Ende Juli dieses Jahres 63 Prozent der insgesamt 242 Milliarden Euro teuren Unternehmensanleihen im Rahmen des CSPP aus CO2-intensiven Sektoren. Diese Sektoren trügen gleichzeitig „lediglich 18 Prozent zur Beschäftigung und 29 Prozent zur Bruttowertschöpfung in der Eurozone“ bei. 

Die bisherigen Auswahlkriterien „begünstigen große, etablierte Unternehmen mit hohem Finanzierungsbedarf und einer passenden Bonitätseinschätzung durch die etablierten Ratingagenturen“, kritisierte Greenpeace. Klimarisiken würden dagegen kaum beachtet, Firmen mit besserer CO2-Bilanz seien unterrepräsentiert. Die EZB brauche „eine klimafreundliche Neuausrichtung“ ihrer Geldpolitik und müsse insbesondere ihre Kriterien zur Marktneutralität überarbeiten, verlangten die Umweltschützer.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde will das Thema angehen: Seit ihrem Amtsantritt Ende vergangenen Jahres hat sie mehrfach angedeutet, Klimapolitik und Nachhaltigkeit weiter in den Fokus der Geldpolitik der Zentralbank rücken zu wollen. 

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