Nach wochenlangen Spannungen im östlichen Mittelmeer verzichten Griechenland und die Türkei nach Nato-Angaben auf geplante Militärmanöver Ende des Monats. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Freitag, er könne bestätigen, „dass sowohl Griechenland als auch die Türkei beschlossen haben, Militärmanöver abzusagen, die für nächste Woche zu ihren Nationalfeiertagen geplant waren“. Er begrüße diesen Schritt.
Seit der Entdeckung großer Gasvorkommen in der Region gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Ankara und Athen haben ihre Positionen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen verdeutlicht.
Die Nato bemüht sich seit mehreren Wochen, durch Gespräche zwischen ihren beiden Bündnismitgliedern die Gefahr militärischer Zwischenfälle zu verringern. Anfang Oktober stimmten Ankara und Athen einem Mechanismus zur militärischen Konfliktvermeidung zu, der unter anderem eine „Hotline“ zwischen beiden Seiten beinhaltet, um Konflikte im See- und Luftraum leichter zu entschärfen.