Angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie rechnet der Deutsche Hochschulverband (DHV) vorerst nicht mit einer Rückkehr zu einem normalen Universitätsalltag. Die Lehre müsse weiterhin größtenteils online stattfinden, erklärte Verbandspräsident Bernhard Kempen am Montag in Bonn. Die Universitäten dürften auf keinen Fall „zu Brandherden oder gar Treibern der Krankheit avancieren“.
Für eine Wiederaufnahme der ohnehin derzeit nur eingeschränkt möglichen Präsenzveranstaltungen gebe es daher auch im kommenden Wintersemester enge Grenzen. Laborkurse in experimentellen Fächern, praktische Übungen im Sport- und Medizinstudium oder das Kleingruppen- und Individualstudium an Musik- und Kunsthochschulen müssten dabei Vorrang haben, betonte Kempen. Über alle Fächer hinweg seien gerade für Erstsemester und Studierende aus dem Ausland Vorortangebote „besonders wichtig und wünschenswert“.
Realistischerweise sei aber davon auszugehen, dass die Lehre größtenteils weiterhin online stattfinden müsse. „Eine Rückkehr zum Universitätsalltag vor Corona bleibt das Ziel, aber das ist noch ein weiter Weg“, erklärte Kempen. Der Deutsche Hochschulverband ist die Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit mehr als 32.000 Mitgliedern.