Die EU-Kommission hat die ersten 17 Milliarden Euro an Hilfsgeldern zur Finanzierung von Kurzarbeitergeld während der Corona-Krise ausgezahlt. Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, erhielt Italien zehn Milliarden Euro an Krediten, Spanien sechs Milliarden und Polen eine Milliarde. Auszahlungen an weitere Länder sollen in den kommenden Monaten erfolgen.
Das Sure getaufte Programm war im Frühjahr vereinbart worden und hat ein Volumen von bis zu 100 Milliarden Euro. Die EU-Kommission nimmt diese Gelder selbst an den Finanzmärkten auf und gibt sie dann als zinsgünstige Kredite an interessierte Mitgliedstaaten weiter.
Bisher haben 17 EU-Länder Gelder aus Sure beantragt. Deutschland gehört nicht dazu, da es sich selbst zu niedrigen Zinsen Kredite an den Finanzmärkten beschaffen kann.
Sure solle dazu dienen, in der Krise „Arbeitsplätze und Existenzgrundlagen zu erhalten“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die ersten Auszahlungen seien „ein klares Zeichen der Solidarität Europas mit den Bürgerinnen und Bürgern Spaniens, Italiens und Polens, die von dieser beispiellosen Krise betroffen sind.“
Die Kommission hatte vergangene Woche erstmals Gelder für Sure an den Finanzmärkten aufgenommen. Sie wurden als Anleihen ausgegeben, die bis zum Jahr 2030 oder 2040 zurückgezahlt werden müssen. Die Emission stieß auf reges Interesse der Anleger und war 13-mal überzeichnet. Das Sure-Programm soll noch bis Ende 2022 laufen.