Europa muss sich nach Einschätzung des französischen Wissenschaftsrats auf weitere Corona-Infektionswellen einstellen. Das Beratergremium der französischen Regierung rechnet laut einem neuen Bericht mit „mehreren aufeinanderfolgenden Wellen“ im Winter und Frühling. „Uns stehen also viele Monate mit einer äußerst schwierigen Situation bevor“, warnten die Wissenschaftler, die die Regierung von Präsident Emmanuel Macron in der Corona-Krise beraten und auch den neuen landesweiten Lockdown empfohlen hatten.
Trotz der bisher verhängten Maßnahmen werde es voraussichtlich nicht gelingen, weitere Infektionswellen zu verhindern, erklärte der Wissenschaftsrat. Dies gelte unter Berücksichtigung aller Parameter wie der Witterung, der Teststrategie und der Nachverfolgung von Infektionen. Daher sei es erforderlich, sich bis zur Zulassung erster Impfstoffe und Medikamente auf das „Management aufeinanderfolgender Wellen“ einzustellen.
Macron hatte in der vergangenen Woche einen neuen landesweiten Lockdown verhängt, der bis zum 1. Dezember gelten soll. Seit Freitag ist das öffentliche Leben in Frankreich wieder auf ein Minimum zurückgefahren. Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte sind geschlossen. Kitas und Schulen bleiben zwar geöffnet, ansonsten dürfen die Franzosen aber nur noch maximal eine Stunde pro Tag vor die Tür – und das auch nur im Umkreis von einem Kilometer um ihre Wohnung.