Wie Joe Biden die US-Präsidentschaftswahl gewann

Bild: glomex

Präsident Donald Trump abgewählt, der frühere Vizepräsident Joe Biden als Sieger: Nach einer tagelangen Hängepartie steht der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA fest. Ein Überblick über die Ergebnisse:

Eine klare Mehrheit der Wahlleute für Biden

Biden gewann mindestens 279 der insgesamt 538 Wahlleute, die auf der Ebene der Bundesstaaten vergeben werden. Für einen Sieg brauchte er mindestens 270. Die Zahl der Wahlleute für den 77-Jährigen könnte aber noch anwachsen: In Arizona, Georgia, North Carolina und Alaska wurde noch kein Sieger ausgerufen. 

In Arizona mit seinen elf Wahlleuten und Georgia mit 16 Wahlleuten liegt Biden bei der laufenden Stimmauszählung knapp vor Trump. In den beiden anderen Bundesstaaten hat der Amtsinhaber die Nase vorn.

Stimmenrekord für Biden

Biden und sein „Running Mate“ Kamala Harris bekamen nach jetzigem Stand mehr als 74,5 Millionen Stimmen – ein Rekord in der US-Geschichte. Den bisherigen Höchstwert hatte Barack Obama 2008 mit rund 69,5 Millionen Stimmen aufgestellt. Bemerkenswert ist, dass auch der Wahlverlierer Trump diese Zahl in diesem Jahr übertraf, er kommt derzeit auf knapp 70,5 Millionen Stimmen.

Die „Blaue Wand“ steht wieder

Biden eroberte die demokratisch geprägten Bundesstaaten Michigan, Pennsylvania und Wisconsin im Mittleren Westen zurück, die Trump 2016 bei seinem Überraschungssieg gegen Hillary Clinton gewonnen hatte. Er baute damit die sogenannte Blaue Wand aus Bundesstaaten wieder auf, die das Rückgrat für Wahlerfolge der Demokratischen Partei bilden. Blau ist die Farbe der US-Demokraten.

Sollte Biden tatsächlich auch Arizona und Georgia gewinnen, hätte er zudem traditionell konservatives Territorium erobert. In Arizona gewann zuletzt 1996 mit Bill Clinton ein demokratischer Präsidentschaftskandidat, in Georgia zuletzt 1992, ebenfalls Clinton.

Eine Wahlschlappe, aber kein Debakel für Trump

Der Republikaner konnte im Vergleich zu 2016 keinen Bundesstaat hinzugewinnen. Er verteidigte aber mit Florida, Iowa und Ohio mehrere umkämpfte Swing States und machte Hoffnungen der Demokraten auf einen Erfolg in der Republikaner-Bastion Texas zunichte.

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