Der legendäre Berliner Flughafen Tegel hat am Sonntag nach einem letzten Flugstart endgültig seinen Betrieb eingestellt. Am Nachmittag hob eine Maschine der französischen Fluggesellschaft Air France in Richtung Paris ab. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erinnerte an die emotionale Bindung vieler Menschen an den Airport: „Das Herz vieler Menschen in Berlin hängt an Tegel.“
Tegel hätte eigentlich schon im Jahr 2012 schließen sollen, das Datum verzögerte sich aber aufgrund der langen Baudauer des neuen Hauptstadtflughafens BER. Der für sein hexagonales Terminal bekannte Flughafen war mehr als 60 Jahre lang in Betrieb. Künftig wird der Flugverkehr über den neuen Hauptstadtflughafen BER abgewickelt, der am vergangenen Wochenende mit neun Jahren Verspätung eröffnet wurde.
Am Samstag fanden in Tegel die letzten Linienflüge statt. Mit dem Abheben der Air-France-Maschine mit Ziel Paris als symbolischem letzten Start schloss sich für den Flughafen Tegel am Sonntag dann ein Kreis: Der erste Linienflug, der am 2. Januar 1960 in Berlin-Tegel landete, kam aus Paris.
Berlins Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup erklärte zum Abschied von Tegel: Es ende „ein besonderes Kapitel in der Verkehrsgeschichte der Hauptstadtregion“. Die „Architekturikone“ sei für die Berliner „jahrzehntelang das Tor zur Welt“ gewesen.
Gebaut wurde der Flughafen Tegel 1948 in nur 90 Tagen, mit der Hilfe von rund 19.000 Bürgern, die die Alliierten bei den Bauarbeiten unterstützten. Das erste Flugzeug, das während der Berliner Luftbrücke am 5. November 1948 landete, hatte acht Tonnen Käse geladen. Das Gelände des Flughafens soll in eine Wohngegend mit Läden, Schulen und Wohnungen für mehr als 10.000 Menschen umgestaltet werden.