Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat ihren Innenminister Lorenz Caffier (CDU) in einem persönlichen Gespräch aufgefordert, alle Fragen zum Kauf einer Jagdwaffe bei einem Händler mit Verbindungen zu einem rechtsextremistischen Netzwerk zu klären. Schwesig habe Caffier gebeten, „den Sachverhalt aufzuarbeiten und im Parlament und in der Öffentlichkeit zu erläutern“, teilte die Staatskanzlei in Schwerin mit. Caffier hatte am Freitag erklärt, er habe die Waffe Anfang 2018 gekauft.
Caffier habe auch im Gespräch mit Schwesig am Samstagnachmittag versichert, dass er zum Zeitpunkt des Kaufes seiner Waffe keine Anhaltspunkte für einen Verdacht gegen den Verkäufer hatte, erklärte die Staatskanzlei. Am Freitag hatte der Innenminister bereits gesagt, der Verkäufer habe Anfang 2018 nicht unter Verdacht gestanden und als zuverlässiger Ausbildungspartner der Polizei gegolten. Auf dem Schießplatz des Manns in Güstrow im Landkreis Rostock hätten Spezialeinheiten mehrerer Bundesländer trainiert.
„Keiner hat bei Frank T. mögliche Kontakte zu Rechtsextremisten vermutet“, sagte Caffier dem „Spiegel“. Das Bundeskriminalamt habe erst 2019 Informationen über dessen mögliche Kontakte zu Nordkreuz an die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern übermittelt. Nun solle ihm offenbar eine Nähe zu Nordkreuz oder dem Nordkreuz-Umfeld angedichtet werden. „Das ist kompletter Unsinn und ehrverletzend“, sagte Caffier.
Die Staatskanzlei betonte am Samstag, das Eintreten für Demokratie und Freiheit und der Kampf gegen den Rechtsextremismus seien zentrale Anliegen der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern. „Daran darf es keinen Zweifel geben.“