Bayerns Justizminister: Mit Nürnberger Prozess begann modernes Völkerstrafrecht

Nürnberger Prozesse - Bild: National Archives, College Park, MD, USA
Nürnberger Prozesse - Bild: National Archives, College Park, MD, USA

75 Jahre nach dem Beginn des Nürnberger Prozesses gegen die NS-Hauptkriegsverbrecher hat Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) die historische Bedeutung des Strafverfahrens hervorgehoben. „Mit der Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen im ‚Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess‘ schlug im Saal 600 des Nürnberger Justizpalasts die Geburtsstunde des modernen Völkerstrafrechts“, erklärte Eisenreich am Freitag in München.

„Saal 600 mahnt uns alle, dass Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nicht selbstverständlich sind, sondern Tag für Tag verteidigt werden müssen“, betonte Eisenreich. Zum 75. Jahrestag des Prozessbeginns findet am Freitagabend ein Festakt in dem Nürnberger Verhandlungsaal statt, bei dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede halten will.

In dem historischen Gerichtssaal hatte 20. November 1945 mit dem Nürnberger Prozess das erste internationale Strafverfahren der Geschichte begonnen: Erstmals in der Weltgeschichte mussten sich führende Vertreter eines Staats für ihre Verbrechen gegen den Frieden und die Menschlichkeit vor einem internationalen Gericht verantworten.

Auf der Anklagebank im Nürnberger Justizpalast saßen vor einem Dreivierteljahrundert 21 ranghohe Vertreter des NS-Regimes. Der Prozess endete am 1. Oktober 1946 mit zwölf Todesurteilen, eines verhängt in Abwesenheit. Dazu kamen drei lebenslange Haftstrafen, vier lange Gefängnisstrafen und drei Freisprüche.

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