US-Behörden rechnen bereits Mitte Dezember mit Corona-Impfbeginn

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Corona-Impfungen. „Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulassung an die Impfzentren liefern zu können“, sagte der Leiter der Impfstoff-Arbeitsgruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN am Sonntag. Bis Jahresende könnten 20 Millionen Menschen in den USA geimpft werden.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA teilte  mit, am 10. Dezember werde ihre Impfkommission in einer öffentlichen Sitzung über den Antrag beraten. Die Kommission hat eine Beraterfunktion, die Entscheidung über eine Zulassung wird von den Wissenschaftlern der FDA getroffen. 

Der Pharma-Konzern Pfizer mit seinem Mainzer Partner Biontech sowie das US-Unternehmen Moderna hatten zuletzt Erfolge bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs gemeldet. Ihre Impfstoffkandidaten weisen demnach eine Wirksamkeit von mindestens 95 Prozent auf. 

Pfizer und Biontech beantragten am Freitag bei der FDA eine Notfallzulassung ihres Impfstoffs. Es wäre die erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in den USA. Die USA haben bereits hunderte Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs vorbestellt.

Er rechne „vielleicht am zweiten Tag nach der Zulassung, am 11. oder 12. Dezember“, mit den ersten Impfungen, sagte Slaoui. Pro Monat könnten ab Januar 30 Millionen Menschen geimpft werden, schätzte er. Er hoffe, dass die USA nach dem Start einer massiven Impfkampagne im Mai eine „Herdenimmunität“ erreichen könnten und sich das Virus nicht mehr ungehemmt ausbreiten könne.

Auch der US-Virologe Anthony Fauci sagte, in der zweiten Dezember-Hälfte könnten „vielleicht 20 Millionen Menschen geimpft werden“. Bevor die Situation in den USA besser werde, könne sie jedoch erst einmal schlimmer werden, wenn die Bevölkerung sich an den bevorstehenden Feiertagen nicht vorsichtig verhalte, sagte in der Sendung „Face the Nation“ des Senders CBS. „Wir sind in einer sehr schwierigen Situation.“ 

Die Experten seien „wirklich besorgt“, sagte der prominente Seuchenexperte. Zum einen ist das Thanksgiving-Fest am Donnerstag immer mit viel Reiseverkehr verbunden. Gleichzeitig drohe „ein weiterer Ausschlag der Fallzahlen“, wenn es im Dezember immer kälter werde „und wenn es um die Weihnachtsferien geht“. 

Auch hinsichtlich einer erhofften baldigen Herdenimmunität zeigte sich Fauci skeptisch. Diese werde sich erst einstellen, „wenn eine überwältigende Mehrheit der Menschen mit einem hochwirksamen Impfstoff geimpft wird“, sagte er. 

Die USA sind das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Schon mehr als zwölf Millionen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus wurden in den Vereinigten Staaten nachgewiesen, mehr als 255.000 Infizierte starben. 

Welche Bevölkerungsgruppen als erste geimpft werden sollen, wurde bislang noch nicht mitgeteilt. Mitarbeiter des Gesundheitssystems sowie ältere Menschen dürften aber zu den vorrangig versorgten Gruppen gehören. Die Impfstoffe wurden bislang noch nicht an kleinen Kindern getestet. 

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