Der thüringische Landkreis Hildburghausen schließt ab Mittwoch bis auf weiteres alle Kitas und Schulen. Wie das Landesbildungsministerium am Montagabend in Erfurt mitteilte, erfolgte die Entscheidung in enger Abstimmung mit der Landesregierung. Die Behörden reagieren damit auf den drastischen Anstieg der Infektionszahlen in dem Landkreis.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen erreichte der sogenannte Inzidenzwert in Hildburghausen 395,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. „Daher haben sich heute die Verantwortlichen auf Kreis- und Landesebene gemeinsam zu gravierenden Schritten entschieden“, erklärte das Landesbildungsministerium. Eine Notbetreuung solle aber weiter sichergestellt sein.
Landesgesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sprach von einer „besorgniserregenden Situation“. Vorgesehen sei nun, nach Ablauf von fünf Tagen mit Schnelltests das Infektionsgeschehen an den Schulen zu kontrollieren. Dafür seien Bundeswehrsoldaten zur Unterstützung angefordert worden. Dort wo es keine Infektionen gebe, könnten Schulen und Kitas dann wieder öffnen.
Die Entscheidung sei den Beteiligten nicht leicht gefallen, doch „sind wir der Meinung, dass wir jetzt in diesem Landkreis zu einer Kontaktminimierung im größeren Sinne kommen müssen“, erklärte Werner weiter. Das beschlossene Maßnahmenpaket umfasst auch zusätzliche Kontaktbeschränkungen und ein umfassendes Veranstaltungsverbot.