BGH verhandelt am Donnerstag über Revision in Wehrhahn-Prozess

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

Mehr als zwei Jahre nach dem Freispruch im Düsseldorfer Wehrhahn-Prozess verhandelt der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag über die Revision der Staatsanwaltschaft. Die Behörde will damit gegen die Entscheidung des Düsseldorfer Landgerichts vorgehen, wie der BGH am Dienstag mitteilte. Im Juli 2018 hatten die Richter einen damals 52-jährigen Rechtsradikalen vom Vorwurf des zwölffachen Mordversuchs freigesprochen.

Der Düsseldorfer Sprengstoffanschlag vom 27. Juli 2000 hatte bundesweit Entsetzen und eine Debatte über rechte Gewalt ausgelöst. Der Sprengsatz war am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn explodiert, als eine Gruppe von zwölf osteuropäischen Sprachschülern überwiegend jüdischen Glaubens den Tatort passierte. Zehn Menschen wurden verletzt, eine junge Frau verlor ihr ungeborenes Kind.

Der als Neonazi bekannte Angeklagte Ralf S. rückte bereits unmittelbar nach dem Attentat ins Visier der Ermittler. Die Polizei konnte ihm die Tat aber nicht nachweisen. Das Landgericht sah im Juli 2018 erhebliche Zweifel an der Täterschaft des Angeklagten und sprach ihn nach sechsmonatiger Verhandlung frei.

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