Österreich lehnt Schließung von Skigebieten wegen Corona-Pandemie ab

Skifahren in Tirol - Bild: monikakaupbuescher via Twenty20
Skifahren in Tirol - Bild: monikakaupbuescher via Twenty20

Die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), Skigebiete wegen der Corona-Pandemie zu schließen, zurückgewiesen. „Ich kann den Vorstößen nach der Schließung von Skigebieten über Weihnachten nichts abgewinnen“, sagte Köstinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgabe). „Winterurlaub in Österreich wird sicher sein. Unsere Betriebe haben bereits umfassende Sicherheitskonzepte für den Skiurlaub.“ Après-Ski werde es in dieser Saison aber nicht geben.

„Tourismus und Gastronomie sind nicht für die hohen Infektionszahlen verantwortlich, die Branche hat schon bisher ihre Hausaufgaben gemacht und bietet einen sicheren Rahmen“, betonte Köstinger. So sei beispielsweise das größte präventive Testprogramm für Mitarbeiter aufgelegt worden. Bisher seien bereits 500.000 Tests vorgenommen worden. Ebenso gebe es strenge Regeln für Liftbetreiber, erklärte Köstinger.

Die Ministerin brachte auch mögliche Schadenersatzforderungen ins Spiel für den Fall, dass Brüssel Verbote verhängt. „Wenn die EU hier an Einschränkungen denkt, dann muss sie mitbedenken, welche wirtschaftlichen Folgen das hätte und auch für Umsatzersatz sorgen“, forderte die ÖVP-Politikerin. „Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist für Österreich auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sie sichert direkt und indirekt rund 700.000 Menschen Arbeit und Einkommen.“

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder drängt auf eine gemeinsame europäische Lösung für Skiurlauber. Die Aussicht auf entsprechende Reisebewegungen über die kommenden Feiertage bereite ihm „große Sorge“, sagte Söder am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Frühere Urlaubszeiten im Frühjahr und Sommer hätten das Infektionsgeschehen befeuert. Frankreich und Italien hätten angeregt, eine europäische Regelung zu finden und Skiurlaube erst am Januar zu erlauben. Das halte er für notwendig.

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