Trump-Anwalt Giuliani positiv auf Coronavirus getestet und im Krankenhaus

Rudy Giuliani - Bild: Gage Skidmore
Rudy Giuliani - Bild: Gage Skidmore

Mit dem umstrittenen Anwalt Rudy Giuliani hat sich ein weiterer prominenter Vertrauter von US-Präsident Donald Trump mit dem Coronavirus infiziert. Trump schrieb am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter, sein persönlicher Anwalt – mit 76 Jahren ein Risikopatient – sei positiv auf das „China-Virus“ getestet worden. Giuliani wird offenbar im Krankenhaus behandelt. Derweil nominierte der gewählte US-Präsident Joe Biden den kalifornischen Generalstaatsanwalt Xavier Becerra als künftigen Gesundheitsminister.

„Rudy Giuliani, bei Weitem der größte Bürgermeister der Geschichte von New York City, der unermüdlich gearbeitet hat, um die (mit Abstand!) korrupteste Wahl in der Geschichte der USA aufzudecken, wurde positiv auf das China-Virus getestet“, schrieb Trump auf Twitter. „Werde schnell wieder gesund, wir machen weiter.“

Medienberichten zufolge wird der 76-Jährige, der Trumps Bemühungen im Kampf gegen seine Wahlniederlage anführt, im Georgetown-Universitätskrankenhaus in der Hauptstadt Washington behandelt. Giuliani selbst schrieb auf Twitter, er erhalte eine „großartige“ Behandlung und fühle sich „gut“: „Ich erhole mich schnell und bin bei allem auf dem Laufenden.“

Giuliani führt seit Wochen Trumps Kreuzzug gegen seine Abwahl bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November an. Im Auftrag des Präsidenten reist der frühere New Yorker Bürgermeister seit Wochen durch die USA, um bei teils bizarren Auftritten angeblichen Wahlbetrug in Schlüsselstaaten anzuprangern. Bei zahlreichen Pressekonferenzen und mehrstündigen Anhörungen trug er keinen Mund-Nasen-Schutz.

Trump selbst war Anfang Oktober positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zahlreiche Menschen aus seinem engen Umfeld infizierten sich mit dem Virus, darunter seine Frau Melania, seine Söhne Donald Jr. und Barron, seine Pressesprecherin, einige seiner Berater, sein Wahlkampfmanager und mehrere republikanische Kongressabgeordnete. Viele von ihnen waren Trumps Beispiel gefolgt und hatten die Empfehlungen von Gesundheitsexperten zum Maskentragen ignoriert.

Kritiker machen Trumps Krisenmanagement für die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie in den USA mitverantwortlich. Das Virus breitet sich derzeit rasend schnell im Land aus, jeden Tag kommen mehr als 200.000 neue Infektionen hinzu. 

Inzwischen sind in den USA mehr als 14,7 Millionen Infektionen und 282.000 Todesfälle bestätigt worden – die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit. Wegen überlasteter Krankenhäuser trat im Süden Kaliforniens in der Nacht zum Montag ein strikter Corona-Lockdown in Kraft.

Trumps Nachfolger Biden, der am 20. Januar das Amt antreten wird, hat den Kampf gegen die Pandemie zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt. Am Montag stellte der US-Demokrat seine Gesundheitsmannschaft vor. Kaliforniens Generalstaatsanwalt Becerra soll als erster Latino der US-Geschichte Gesundheitsminister werden. Er wäre bei einer Bestätigung durch den Senat der zweite Hispanoamerikaner in Bidens Kabinett neben dem designierten Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas.

Der renommierte Viren-Experte Anthony Fauci soll – wie bereits angekündigt – Bidens oberster Corona-Berater werden, die Medizinprofessorin Rochelle Walensky künftig die Gesundheitsbehörde CDC leiten. Der Biden-Vertraute Jeff Zients soll Koordinator der Regierungsbemühungen im Kampf gegen Corona werden, der Mediziner Vivek Murthy als sogenannter Surgeon General oberster US-Arzt.

„Dieses höchst qualifizierte und vielfältige Team wird vom ersten Tag an bereit sein, die Covid-Pandemie einzudämmen“, erklärte Biden. Seine Gesundheitsvertreter sollten unter anderem eine „sichere, kostenlose und faire Verteilung“ der künftigen Corona-Impfstoffe sicherstellen und dafür sorgen, dass alle US-Bürger Zugang zu einer „bezahlbaren, qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung“ hätten.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44873 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt