Kohlestrom ist im dritten Quartal dieses Jahres zum wichtigsten Energieträger in Deutschland aufgestiegen. Mit 26,4 Prozent hatte der Kohlestrom erstmals seit dem vierten Quartal 2019 wieder den größten Anteil an der insgesamt eingespeisten Strommenge, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Strommenge aus Kohlekraftwerken ging demnach zwar gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,9 Prozent zurück. Doch war auch die gesamte hierzulande produzierte und in die Netze eingespeiste Strommenge rückläufig.
Insgesamt wurden im dritten Quartal 116,7 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Das waren 2,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
Konventionelle Energieträger insgesamt überholten dabei erneuerbare Energiequellen: 56 Prozent des von Juli bis September erzeugten und eingespeisten Stroms wurden mit konventionellen Quellen produziert. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres hatten erneuerbare Energien mit 51,2 Prozent und 52,5 Prozent noch vorne gelegen.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die Stromeinspeisung aus konventionellen Energieträgern den Angaben zufolge um 5,8 Prozent, während die Einspeisung aus erneuerbaren Energien leicht zulegte. Die höchsten Anstiege verzeichneten darunter Photovoltaik und Erdgas.
Die importierte Strommenge sank im vergangenen Quartal im Vorjahresvergleich um 10,3 Prozent auf 12,5 Milliarden Kilowattstunden. Den größten Rückgang verzeichneten die Importe aus Frankreich mit einem Minus von 65,7 Prozent. Die exportierte Strommenge sank auf 13,5 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt wurde damit weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert.
Deutschland plant als Maßnahme gegen den Klimawandel den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2038. Im Gegenzug fließen Milliardenhilfen in die vom Ausstieg betroffenen Regionen.