Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hält in der Coronakrise eine „Umkehr der Haltung in großen Teilen der Bevölkerung“ für unabdingbar. Noch immer erreichten ihn E-Mails mit Forderungen nach Lockerungen der geltenden Corona-Maßnahmen, sagte Kretschmer am Freitag in Aue. „Das ist eine völlige Verkennung der Situation, in der Deutschland zur Zeit ist.“ Ihm sei klar geworden, dass nun „ganz andere, ganz klare, autoritäre Maßnahmen des Staats“ nötig seien.
„Es ist nicht mehr damit getan, dass wir mahnen“, sagte Kretschmer. Das gesellschaftliche Leben müsse zur Ruhe kommen. Nur so sei es möglich, die Kontaktzahlen zu reduzieren und somit letztlich die Krankenhäuser zu entlasten.
Ab Montag Dezember werden in Sachsen alle Kindergärten, Schulen und der Einzelhandel geschlossen. Es gilt außerdem eine Ausgangssperre, Bürger dürfen sich nur noch im eigenen Landkreis und in einem Radius von 15 Kilometern bewegen.
Diese Maßnahmen seien „ganz klar erforderlich, damit Mediziner und Pfleger ihre Arbeit wieder in einer guten Qualität und nicht mehr in einem Zustand absoluter Überforderung nachkommen können“, sagte Kretschmer. Das Ziel, die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten, sei „nicht verhandelbar“.