FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem Lockdown-Beschluss von Bund und Ländern gefordert, die Corona-Politik auf eine breitere politische Grundlage zu stellen. Die FDP sei zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer langfristigen Corona-Strategie bereit, die dann von den politischen Kräften „gemeinsam getragen“ werden könne, sagte Linder am Sonntag in Berlin.
Angesichts des bevorstehenden Lockdowns warnte der Liberale vor den „enormen sozialen und wirtschaftlichen Schäden, die am Ende auch die stärkste Volkswirtschaft überfordern würden“. Lindner kritisierte, dass es nach wie vor keine Langfrist-Strategie zum Kampf gegen die Pandemie gebe – auch die neuen Beschlüsse seien nur Ausdruck einer „Stop and Go“-Politik, bei der sich Lockdowns und Lockerungen ständig abwechselten. „Wir haben Zweifel an der langfristigen Wirksamkeit“, sagte er.
Lindner nannte drei Punkte, aus denen seiner Ansicht nach eine dauerhafte Strategie bestehen müsse: den gezielten und wirksamen Schutz von Corona-Risikogruppen, die konsequente Umsetzung von Hygienemaßnahmen etwa durch die breitflächige Verteilung hocheffizienter FFP2-Masken sowie eine regionale Lockdown-Strategie, die vor allem auf Hotspots mit besonders hohen Infektionszahlen abzielt.